
Die Hammer SpVg sammelt drei wichtige Zähler beim 3:2-Erfolg bei der SpVgg Erkenschwick
ERKENSCHWICK • Es war ein gestenreicher Wettkampf, den sich Magnus Niemöller und Sven Heinze in der Schlussphase der Partie zwischen der SpVgg Erkenschwick und der Hammer SpVg lieferten. Unentwegt tigerten die Trainer der beiden Fußball-Oberligisten an der Seitenlinie auf und ab und hätten am liebsten selbst aktiv ins Geschehen eingegriffen. Am Ende war es Heinze, der seinem Co-Trainer Mano Zielinski überglücklich in die Arme fiel, als der 3:2 (1:0)-Erfolg der HSV nach 96 Minuten feststand.„Wenn man aus den vergangenen fünf Spielen einen Punkt holt und dann hier antreten muss, ist das eine unfassbar harte Ausgangssituation“, atmete Heinze auf. „Daher war es klar, dass wir hier nicht die Mannschaft sein werden, die das Spiel macht und glanzvoll auftritt. Unsere Marschroute war es, erst einmal kompakt zu stehen. Weil Erkenschwick nach vorne hin sehr große Qualität hat.“
Ein Vorgabe, die die HSV-Akteure über weite Strecken sehr gut umgesetzt haben, denn die Gastgeber hatten vor allem im ersten Durchgang kaum nennenswerte Aktionen, zeigten sich dafür aber vor dem eigenen Gehäuse einige Male nicht zu 100 Prozent konzentriert. „Wir haben heute nicht seriös verteidigt“, stellte Niemöller fest, der zuvor in 13 Partien mit seiner Mannschaft ungeschlagen geblieben war. „Die ersten beiden Hammer Tore resultierten aus Standardsituationen. Und wir waren nicht so laufstark, nicht so giftig wie sonst.“
Heinze hatte für diese wichtige Partie mit einer überraschenden Umstellung im Vergleich zum Ahlen-Spiel aufgewartet, brachte Rouven Meschede für Felix Backszat. Die taktische Ausrichtung wurde dadurch ein wenig defensiver, an der Doppelspitze mit Jochen Höfler und Victor Falk hielt Heinze aber fest. Wichtig war es zunächst aber vor allem, den Offensivdrang der Gastgeber im Stimberg-Stadion zu bremsen – was in Durchgang eins nahezu optimal gelang. Die defensive Abwehrkette mit Daniel Dick, Pascal Harder, Sebastian Krug und Michael Kaminski stand gut. Torchancen ergaben sich entsprechend in der Anfangsphase nicht.
Erst nach 15 Minuten stockte den wenigen Hammern unter den 250 Zuschauern der Atem, als Victor Falk nach einer Meschede-Flanke knapp über das Tor köpfte (15.). Als vier Minuten später das 0:1 fiel, war die daher nicht einmal unverdient. Falk hatte einfach einmal aus 20 Metern abgezogen. Während Daniel Dick in der 38. Minute die größte Erkenschwicker Möglichkeit des ersten Durchgangs in höchster Not vor dem einschussbereiten Stefan Oerterer klärte, hätte auf der anderen Seite Meschede aus 16 Metern das 0:2 erzielen können (41.), doch sein Schuss war nicht platziert genug.
Wesentlich engagierter kamen die Gastgeber aus der Kabine. Angetrieben von Niemöller entfachten sie jetzt Druck auf das erneut von Robin Stiepermann gehütete Tor. Der blieb zunächst noch Sieger bei einem Schuss von Daniel Fricke (48.), musste aber sieben Minuten später den Ball aus dem Netz holen, als ihn Sebastian Westerhoff mit einem Versuch aus 20 Metern zum 1:1 überlistete.
Doch die HSV schlug im Gegenzug eiskalt zurück. Denn während der Tabellenvierte noch jubelte, stocherte Jochen Höfler nach einer langen Flanke über die Erkenschwicker Deckung den Ball mit dem dritten Schussversuch zur erneuten Führung über die Linie. Nach einer guten Stiepermann-Parade nach einem Oerterer-Schuss (66.) und dem 1:3 – erneut durch Falk, der eine schöne Kombination über die gerade eingewechselten Ferhat Cerci und Felix Backszat vollendete (82.) – schien die Partie gelaufen. Doch der Anschlusstreffer durch Christopher Weißfloh (90.) bescherte den Hammern noch einmal eine turbulente Nachspielzeit.
„Wenn es fünf Minuten länger geht, dann holen wir vielleicht noch einen Punkt“, sagte Niemöller, während dem Hammer Doppeltorschützen ein Stein vom Herzen fiel. „Das tut richtig gut“, freute sich Falk, der erst zum zweiten Mal unter Heinze beginnen durfte, seine Rolle aber mit Fassung trägt. „Es ist halt schwer. Jochen Höfler ist ein guter Mann, und wenn wir mit einem Stürmer spielen, muss man sich eben hinten anstellen.“ Heinze war froh, dass „wir dieses Mal den Lohn eingefahren haben, den wir uns in den vergangenen Spielen verdient haben. In der zweiten Halbzeit hätten wir unsere Konter konsequenter ausspielen müssen. Aber das Selbstvertrauen war nach den vergangenen Wochen absolut im Keller.“
Da steht die HSV in der Tabelle auch weiterhin, zumal die Konkurrenz aus Herne und Dornberg ebenfalls erfolgreich war. güna
SpVgg Erkenschwick: Ditterle – Ostdorf (71. Apolinarski), Menne, Eisen, Kokot – Sawatzki (71. Setzke), Rosenkrantz – Fricke (71. Weißfloh), Westerhoff, Oerterer – Vasiliou
Hammer SpVg: Stiepermann – Dick, Harder, Krug, Kaminski – Schaffer (77. Backszt), Meschede (74. Baum), Glöden, Brockhinke – Falk, Höfler (81. Cerci)
Schiedsrichter: Cetin Sevinc (Dortmund)
Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Falk (19.), 1:1 Westerhoff (55.), 1:2 Höfler (56.), 1:3 Falk (82.), 2:3 Weißfloh (90.)
Gelbe Karten: Ditterle, Ostdorf, Weißfloh – Krug, Brockhinke
Quelle: Westfälischer Anzeiger