HSV trennt sich vom FC Eintracht Rheine 2:2
Die Hammer SpVg tritt auf der Stelle. In einer eher unterdurchschnittlichen Oberligapartie sorgten Abwehrpatzer auf beiden Seiten für eine Punkteteilung, mit der sich die Trainer Goran Barjaktarevic und Uwe Laurenz auf der Pressekonferenz nach dem Spiel zufrieden gaben.
HSV-Trainer Barjaktarevic musste weiterhin auf Kapitän Sebastian Krug verzichten, der nach seiner Sprunggelenksverletzung noch nicht voll belastbar ist. Für die gesperrten Trifon Gioudas und Jochen Höfler rückten Torwart Christoph Hunnewinkel und Emre Demir in die Startformation.
Angeführt von HSV-Kapitän Pascal Harder sorgte ein Totalausfall in der 9. Minute bereits früh für den Rückstand. Rheines Offensivkraft Stefan Seiler konnte sich auf der linken Angriffsseite durchtanken. Rechtsverteidiger Dennis Jungk hatte das Nachsehen, auch weitere Hammer Spieler konnten den Abschluss aus spitzen Winkel nicht verhindern. Hunnewinkel hatte bei dem platzierten Schuss auf die lange Ecke keine Chance, die Kugel prallte vom rechten Innenpfosten über die Linie.
War das Spiel bis dahin recht langweilig gestartet, hatte die Hammer SpVg nun ihre beste Viertelstunde des Spiels. Der Ball lief flüssig durch die eigenen Reihen, es wurde schnell kombiniert. Ein Schuss von Eymen Brahim hielt FCE-Keeper Andre Epker sicher (13.), nur drei Minuten später steckte Emre Demir auf Daniel Schaffer durch, der an der Strafraumgrenze freie Bahn auf das gegnerische Tor gehabt hätte, aber zu langsam schaltete, so dass ein Rheiner Abwehrspieler klären konnte. In der 18. Minute setzte sich Ersin Kusakci auf der linken Angriffsseite durch, sein Schuss aus kurzer Entfernung parierte Epker, doch HSV-Angreifer Demir war sofort zu Stelle, schirmte den Ball ab und erzielte per Drehschuss den verdienten Ausgleich.
In der Folgezeit stellte die HSV ihre Ordnung aber wieder ein und ließ den ebenfalls an diesem Tag nicht besonders gut agierenden Gästen viel Raum. Die rechte Abwehrseite hielt mehrmals nicht stand, doch Schüsse von Thomassen (23.) und zweimal Fontein (26., 42.) vereitelte Hunnewinkel oder gingen neben das Tor. Bis zur Halbzeit war der Aufsteiger wesentlich präsenter, es gelangen einige Vorstöße in den heimischen Strafraum, weitere Tore fielen bis zur Pause jedoch nicht mehr.
Unverändert kamen beide Teams aus der Halbzeit. Die Münsterländer starteten abwartend und überließen der Hammer SpVg mehr Spielanteile. Die schwache HSV-Vorwärtsbewegung strahlte an diesem Tag aber keine große Gefahr aus. Völlig unnötig sorgte ein individueller Fehler von Luc Ndjock für den erneuten Rückstand (54.). Am eigenen Strafraum sprang ihm der Ball zu weit vom Fuß, so dass Julius Hölscher die Kugel eroberte, in den Strafraum eindrang und Hunnewinkel keine Chance ließ. Barjaktarevic reagierte in der 59. Minute erstmals und brachte Michael Erzen für den heute blassen Nils Hönicke. Dieser kam mit Elan und stand vier Minuten später goldrichtig. Eymen Brahim, einer mit annähernd Normalform am heutigen Tage, vernaschte auf der linken Angriffsseite seine Gegenspieler und passte haargenau an den Elfmeterpunkt. Erzen verpasste die Direktabnahme und musste in den Zweikampf, am Boden liegend spitzelte er doch noch an Gegenspieler und Torwart vorbei den Ball Richtung Tor zum 2:2.
Eine weitere Offensivkraft wurde eingewechselt, Ferhat Cerci ersetzte Pascal Harder (64.), doch der Heimdreier gelang nicht mehr. Im offenen Schlagabtausch blieben größere Torchancen nun Mangelware. Nur in den letzten Minuten wurde es nochmal hitzig. 90 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit passte Rheines Kevin Grewe von links an den Fünfmeterraum, doch Christian Biermann verpasste. Im Gegenzug kam Ersin Kusakci nach einem langem Ball aus 15 Metern halbrechts frei zum Abschluss, doch seinen schwachen Schuss parierte Epker. Im nächsten Angriff, es lief bereits die Nachspielzeit, drang Emre Demir zentral in den Strafraum ein, doch kurz vor dem Abschluss ging er elfmeterreif zu Boden. Schiedsrichter Jonas Seeland ließ weiterlaufen, so dass im Gegenzug Hunnewinkel nochmal gegen den eingewechselten Schütte-Bruns glänzend reagieren musste, um das leistungsgerechte Unentschieden zu sichern.
Mit dem Auswärtspunkt konnte Rheine-Coach Uwe Laurenz gut leben, und auch HSV-Trainer Goran Barjaktarevic sah aufgrund des zweimalig egalisierten Rückstandes "ein Ergebnis, das in Ordnung ging." "Meine Mannschaft hat teilweise schöne Spielzüge gezeigt und ein paar gute Spielphasen gehabt. Ich hoffe, wir können dieses Niveau langsam stabilisieren und ausbauen.", war Barjaktarevic auf der Pressekonferenz vorsichtig optimistisch, wohl wissend, dass aber weiterhin sehr viel Arbeit auf ihn wartet. Die zu erwartende Rückkehr von Sebastian Krug und der Ablauf der Sperre von Torjäger Jochen Höfler macht nächste Woche zum Heimspiel gegen Westfalia Herne auf jeden Fall Hoffnung, endlich wieder einen Dreier einfahren zu können.
Da in der Regionalliga West mindestens vier westfälische Teams gegen den Abstieg spielen werden (VfL Bochum II, SV Lippstadt, Wattenscheid 09, SC Wiedenbrück 2000), ist in der Oberliga Westfalen auf jeden Fall mit vier Absteigern zu kalkulieren. Hier haben die Ergebnisse der fünf schlechter platzierten Teams hinter der HSV dafür gesorgt, dass der Vorsprung auf die Abstiegsränge immerhin um einen Punkt vergrößert wurde. Die nun zwei Punkte Vorsprung auf den Viertletzten und nächsten Gegner Westfalia Herne sind jedoch weiterhin kein Polster. Der Ausgang des kommenden Spieltags dürfte also nicht unwesentliche Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf haben. - sb
12. Spieltag Oberliga Westfalen 2013/2014
Hammer SpVg - FC Eintracht Rheine 2:2 (1:1)
HSV: Hunnewinkel - Jungk, Harder (64. Cerci), Oscislawski, Ndjock - Kusakci, Akdag, Hönicke (59. Erzen) - Schaffer (80. Glöden), Demir, Brahim
Reservebank: Lill - Krug, Tran
Rheine: Epker - Heger (66. Garmann.), Dieckmann, Meyer, Woltering - Grewe, Langenstroer - Seiler, Fontein (85. Fontein), Hölscher - Thomassen (75. Schütte-Bruns)
Tore: 0:1 Seiler (9.), 1:1 Demir (18., Vorlage Kusakci), 1:2 Hölscher (54.), 2:2 Erzen (63.)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Jonas Seeland