Moralischer Sieger

Remis nach 0:2-Rückstand beim TuS Ennepetal

Nach 36 Minuten hielten die Gastgeber mit zwei Toren Vorsprung alle Trümpfe in der Hand, doch dank Toren von Ersin Kusakci vier Minuten vor der Pause und Jochen Höfler in der 67. Minute zum 2:2-Ausgleich durfte sich die Hammer SpVg am Ende über einen Punktgewinn freuen.

Der Hauptplatz des Bremenstadions strahlte in sattem Grün, doch die Oberligapartie am heutigen Nachmittag wurde auf dem Kunstrasen-Nebenplatz ausgetragen, weil der Naturrasen für das international besetzte Pfingstturnier geschont wurde. HSV-Coach Goran Barjaktarevic hatte seine Startelf gegenüber der guten Leistung gegen Spitzenreiter Bielefeld nur auf einer Position umgestellt. Ferhat Cerci begann für Marko Martinovic auf der Doppelsechs neben Dursun Akdag.

Beide Teams agierten in der Anfangsphase vorsichtig, so dass erst nach knapp 20 Minuten Schwung in die Partie kam. Die Gastgeber spielten sich immer gefährlicher in die Nähe des von HSV-Keeper Christoph Hunnewinkel gehüteten Tores. Zunächst war es Evangelos Skraparas, der neben das Tor zielte (20.), dann scheiterte Robin Hoffmann aus kurzer Distanz an Hunnewinkel (22.). Zwei Minuten später machte Hoffmann es besser, als TuS-Kapitän Abdulah El Youbari sich auf links durchgesetzt hatte und mit Übersicht an die Strafraumgrenze zurückpasste. Hoffmann zog ab und das Leder zappelte unhaltbar im linken Eck.

Das Übergewicht der Hausherren wurde nur kurz in der 29. Minute unterbrochen, als Dennis Jungk die Riesenausgleichschance freistehend aus acht Metern hatte, jedoch mit seinem Schuss am glänzend reagierenden Marvin Weusthoff scheiterte. Vorne waren weiterhin die Ennepetaler treffsicherer. Yalcin Erkaya brachte eine wunderbare Freistoßflanke an den Fünfmeterraum, wo Abdulah El-Youbari den Ball bekam, sehr gut abschirmte und Kai Strohmann auflegte. Dieser drosch das Leder erneut unhaltbar für Hunnewinkel in die Maschen (36.).

Ein Freistoß brachte die Hammer SpVg in der 41. Minute zurück ins Spiel. Dieser wurde abgewehrt, doch Ferhat Cerci erhielt den Ball 25 Meter zentral vor dem Tor und passte nach Außen zu Michael Oscislawski. Seine Flanke gelangte zu Albert Alex nahe dem Tor, der sich geschickt durchsetzte und Ersin Kusakci zentral vor dem Tor bediente. Dieser hatte keine Probleme, den Anschlusstreffer zu erzielen. Ein Tor, das einmal mehr einen gewissen Hallo-Wach-Effekt für die Barjaktarevic-Truppe hatte.

Den Schwung aus den Schlussminuten konnte die Hammer SpVg auch in die zweite Hälfte mitnehmen und war nun wesentlich besser im Spiel. Barjaktarevic brachte frische Kräfte wie Daniel Schaffer und Michael Kaminksi. Letzterer übernahm ihn der 66. Minuten Ferhat Cercis Rolle im defensiven Mittelfeld, so dass dieser auf die Linksaußen-Position wechselte. Der Erfolg stellte sich bereits eine Minute später ein. Cercis Flanke fand Emre Demir, der seinen Gegenspieler austanzte und den Ball am gegnerischen Keeper Weusthoff vorbeischob. Der Ball rollte Richtung langes Eck, sowohl ein Ennepetaler Abwehrspieler als auch Jochen Höfler eilten heran. Höfler blieb Sieger und drückte die Kugel zum 2:2 über die Linie.

Der TuS Ennepetal brauchte im Kampf gegen den Abstieg den Dreier wesentlich nötiger, hatte jedoch nicht mehr die Durchschlagskraft, um nochmalig in Führung zu gehen. Die Partie blieb bis zum Ende spannend, doch auf beiden Seiten sollte der entscheidende Treffer nicht mehr gelingen. - sb

23. Spieltag Oberliga Westfalen 2013/2014
TuS Ennepetal - Hammer SpVg 2:2 (2:1)
Ennepetal: Weusthoff - Strohmann, Yigit, Erkaya (90. Weiß), Skraparas (77. Hajra), Winczura, El Youbari, Stojkoski, Gallus (81. Gerding), Hoffmann, Federico
HSV: Hunnewinkel - Jungk, Krug, Alex, Oscislawski - Akdag (79. Meschede), Cerci - Kusakci (66. Kaminski), Demir, Ndjock (57. Schaffer) - Höfler
Tore: 1:0 Hoffmann (24.), 2:0 Strohmann (36.), 2:1 Kusakci (41., Vorlage Alex), 2:2 Höfler (67., Vorlage Demir)
Zuschauer: 200
Schiedsrichter: Jörn Schäfer