Kapitän Sebastian Krug rettet Punkt
Weder Westfalia-Coach Björn Mehnert noch HSV-Trainer Goran Barjaktarevic waren nach dem 2:2-Unentschieden vollends zufrieden. Beide Teams lagen zwischenzeitlich in Front und verpassten es, in einer keineswegs hochklassigen Partie drei Punkte einzusacken.
Barjaktarevic musste im Derby auf den zuletzt doppelten Heimtorschützen Daniel Schaffer krankheitsbedingt verzichten, auf der anderen Mittelfeldseite blieb Eymen Brahim zunächst auf der Bank. Ersin Kusakci und Nils Hönicke rückten in die Startaufstellung der Hammer SpVg, die besser in das Spiel fand. Auf der rechten Angriffsseite leitete Jochen Höfler bereits in der 6. Minute das Führungstor ein. Der Ball kam zu Emre Demir, der aus zehn Metern eiskalt verwandelte.
Nur wenige Minuten später hatten die Gäste ihre erste Strafraumszene mit einem schönen Fallrückzieher, der das Tor jedoch um mehr als einen Meter verfehlte. Die HSV schien das Spiel nun unter Kontrolle zu haben und kam in der 15. Minute zum ersten Eckball des Spiels, der noch nicht gefährlich wurde. Zwei Minuten später musste Rhynerns Keeper einen Schuss von Ersin Kusakci aus 17 Metern über die Latte lenken, wenig später reagierte Wegner gegen Höfler aus kurzer Entfernung glänzend, auch Kusakcis Nachschuss blieb erfolglos. 25 Minuten waren gespielt und die Mannen um HSV-Kapitän Sebastian Krug verloren unverständlicherweise nach und nach den Faden.
Rhynern erarbeitete sich immer mehr Spielanteile und hatte mit einer unbedrängten Schussmöglichkeit vom Elfmeterpunkt ihre größte Torchance. Sechs Minuten vor der Halbzeit kam der nächste Warnschuss. Ein Querschläger fast von der Grundlinie fand überraschend den Weg auf das von Trifon Gioudas gehütete HSV-Tor. Dieser passte auf und lenkte den Ball an die Latte. In der 41. Minute konnte Dennis Jungk eine Flanke in letzter Sekunde zur Ecke klären. Die reguläre Spielzeit war gerade abgelaufen, als die Westfalia 30 Meter vor dem gegnerischen Tor einen Freistoß schnell ausführte. Lennard Kleine bekam an der Strafraumgrenze das Leder, ließ mit einer Drehung zwei Gegenspieler schlecht aussehen und erzielte den inzwischen verdienten Ausgleich. Der Schiedsrichter pfiff direkt zum Pausentee.
Barjaktarevic gab seiner Startelf die Chance, das Spiel nun wieder besser zu gestalten. Die Gäste waren jedoch durch den späten Ausgleichstreffer sofort hellwach und ließen die HSV-Defensive Sekunden nach Wiederanpfiff erneut nicht gut aussehen. Über die rechte Seite wurde der Ball in den Strafraum gespielt, zurück auf Adem Cabuk gelegt, der mit einem genauen Schuss in die linke Ecke Gioudas keine Chance ließ. Das Spiel war gedreht, doch nun wurde die Heimmannschaft wieder konsequenter in ihren Angriffsbemühungen. Ein Schuss von Mahmut Yavuzaslan in der 53. Minute zentral von der Strafraumgrenze war noch die beste Chance, das Spiel zugungsten der Gäste zu entscheiden. Der Ball ging jedoch über das Tor.
Die Hammer SpVg war jetzt bemüht, die beiden katastrophalen Aussetzer wieder auszubügeln. Eine Freistoßkombination konnte die Westfalia-Abwehr vor dem einschussbereiten Emre Demir in der 67. Minute klären. Wieder eine Standardsituation ließ Michael Oscislawski in der 77. Minute zu einem Schuss aus 16 Metern kommen, jedoch über das Tor. Es begann die Schlussphase. Dennis Jungk flankte fünf Minuten vor Ende auf Emre Demir, dessen Kopfball zur Ecke gelenkt wurde. Dursun Akdag brachte die Ecke an den Fünfmeterraum, wo Sebastian Krug hochstieg und zum 2:2-Endstand einnickte.
1700 Zuschauer hatten keine hochklassige, aber zumindest eine stets spannende Oberliga-Partie gesehen, die am Ende niemanden als Sieger dastehen lässt. Mit jeweils sieben Punkten ist die Tuchfühlung zur Spitze aber für beide Hammer Teams weiterhin gegeben.
Am morgigen Montag werden die heutigen Bankspieler, unterstützt durch U23- und U19-Spieler, beim Benefizspiel gegen eine Stadtauswahl Ennigerloh (Stadion am Stavernbusch, 18.30 Uhr) antreten. Nächsten Freitag steht der 5. Oberliga-Spieltag auf dem Programm. Im Rußheide-Stadion bei der U23 des Zweitligisten DSC Arminia Bielefeld ist um 19.30 Uhr Anstoß. - sb
4. Spieltag Oberliga Westfalen 2013/2014
Hammer SpVg - Westfalia Rhynern 2:2 (1:1)
HSV: Gioudas - Jungk, Arslan, Krug, Oscislawski - Meschede (64. Cerci) - Kusakci (81. Erzen), Akdag, Demir, Hönicke (57. Brahim) - Höfler
Reservebank: Hunnewinkel - Baum, Harder, Glöden
Rhynern: Wegner - Wurst, Menne, Schmidt, Idczak (67. Apolinarski) - Urban (84. Rieker), Bechtold - Yavuzaslan (88. Rödel), Yavuz, Cabuk - Kleine
Tor: 1:0 Demir (6.), 1:1 Kleine (45.+1), 1:2 Cabuk (46.), 2:2 Krug (85., Ecke Akdag)
Schiedsrichter: Thorben Siewer
Zuschauer: 1700